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Wann schreibt man eigentlich groß?

Der neu entstandene Begriff drückt mehr aus als seine Einzelteile. Um diese enge Zusammengehörigkeit auszudrücken, wird das Adjektiv großgeschrieben. Dass die Adjektive ihre ursprüngliche Bedeutung eingebüßt haben, können Sie besonders schön bei den Arten und Rassen sehen: Ein Belgischer Schäferhund muss keineswegs aus Belgien stammen; eine Schwarze Johannisbeere ist vor der Reife keineswegs schwarz, sondern rot.

Tja, und schließlich gibt es noch die so genannten idiomatisierten Begriffe, bei denen Adjektiv und Substantiv ebenfalls eine feste Einheit bilden und das Adjektiv nicht immer unbedingt wörtlich zu nehmen ist. Im Normalfall wird das Adjektiv in diesen Verbindungen kleingeschrieben. Oft aber hat sich – auch bedingt durch die Regeln der alten Rechtschreibung – die Großschreibung in der Praxis durchgesetzt.

Deshalb dürfen Sie schreiben: die Kleine Anfrage / die kleine Anfrage, das Zweite Gesicht / das zweite Gesicht etc. Bei "Erste Hilfe" und "Große Kreisstadt" ist die Großschreibung mittlerweile sogar vorherrschend. In Zweifelsfällen sollten Sie kleinschreiben oder sicherheitshalber nachschlagen.

Und warum wird das „neue Jahr“ kleingeschrieben? Nun, es ist kein Eigenname, da jedes Jahr ein anderes Jahr so bezeichnet wird. Es handelt sich auch nicht um einen idiomatisierten Begriff, da das neue Jahr tatsächlich neu ist, das Adjektiv also wörtlich zu nehmen ist. Das heißt: Korrekt ist nur die Kleinschreibung. Die Großschreibung, wenn auch schick und oft anzutreffen, ist falsch.